Halo 10-2019

HALOKAZ | 29 Herbstliche Gartenatmosphären im Wandel des Lichts Prächtige Machtsumer Gärten präsentieren sich zur „offenen Gartenpforte“ „Was für ein wunderschöner Fle- cken Erde“, bemerkte ein Besucher bei Kaffee und Kuchen im idylli- schen Garten von Birgit und Gerd Schnurre. Dieser und vier andere Gärten waren bei leider regneri- schemWetter für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. D ie Idee zur Teilnahme an der Veranstaltungsreihe „Offe- ne Gartenpforte 2019“, die sofort die Zustimmung des Archiv­ clubs und von Ortsheimatpflege- rin Anni Aselmeyer fand, kam von Archivclubmitglied Hermann Hart- mann. Auch die kräftigen Regenschauer am Nachmittag konnten die Gar- teninteressierten nicht abhalten. So wurden weit mehr als 500 Be- sucherinnen und Besucher nach Machtsum gelockt. Der Ort präsentierte eine bunte Mischung von Gärten, die bei Ta- geslicht und dann in der Abend- dämmerung den Gartenliebhabern Anregungen und Inspiration für das Gestalten des eigenen Gartens boten oder einfach nur schön anzu- schauen waren. Erster Anlaufpunkt war dermit viel Liebe gestaltete Bauerngarten von Anne und Theo Hartmann, in dem man schöne Buchsbaumhecken so- wie eine bunte Mischung aus Zier- und Nutzpflanzen, Blumenstauden und altem Baumbestand entdecken konnte. Auf dem Hof selbst bot der Archivclub dem Anlass und dem herbstlichen Wetter entsprechend, Wild-Bratwurst, Zwiebelkuchen, Fe- derweißen und andere Getränke an. Dort zeugte aber auch eine Sitzecke mit alten landwirtschaftlichen Ge- räten, Milchkannen und einer Sack- waage von der landwirtschaftlichen Prägung der Familie Hartmann. Der Weg führte die Besucher dann in den Garten von Rosemarie und Franz Dammeyer. Dort tauchte man in eine parkähnliche Landschaft mit gepflegten Rasenflächen und einem wunderschönen Teich ein. Der Gang über eine Brücke bot dem Besucher einen besonderen Blickwinkel auf diese großzügige Gartenlandschaft. Natürlich darf eine Spielecke für die sechs Enkelkinder nicht fehlen. Ganz anders der Garten von Birgit und Gerd Schnurre, den man erst nach Durchschreiten einer alten Scheune erreicht. Dort konnte man ein nur ca. 15 Meter breites, aber ca. 150 Meter langes naturbelassenes, aber gepflegtes Kleinod entdecken, das den Besucher in eine Welt voller verwunschener Ecken und mysti- scher Plätze entführte. „Man be- schreitet ihn, und es ist Frieden“, so merkte ein Besucher an, nachdem er am Ende des Gartens die Rasen- spirale entdeckt hatte. Die Eigentü- mer bezeichnen den Garten auch als Quelle der Ernährung mit viel- fältigen Kräutern und Gemüsen für das leibliche Wohl und Verweilplätz- chen für die Seele. Der vierte Garten von Elke und Robert Vollmer bot als Blickfang einen Trompetenbaum, einen Ap- feldorn und einen prächtigen roten Ahorn. Er zeugt außerdem von der Liebe des Ehepaars für blühende Kübelpflanzen. Der am modernen Einfamilienhaus angebaute Winter- garten dient als „Orangerie“ für die Überwinterung der Zitruspflanzen. Ein Glaspavillon in zentraler Lage lädt zum Verweilen und Feiern ein. Dass wir uns in einem landwirt- schaftlich geprägten Dorf befan- den, erfuhr man durch die angren- zende Obstwiese, auf der sich die zehn Gänse und zwei Laufenten von Nichte Katharina Vollmer laut schnatternd bemerkbar machten. Mit Betreten des Gartens von Christiane und Hermann Hartmann tauchte man in eine mediterrane Oase vollerwunderschöner Blickfän- ge ein. Er ist optisch in Räume gestal- tet, solche Unterteilungen sorgen für abwechslungsreiche Spannun- gen, wie Stauden- und Rosenbeete, Brunnen, Nutzgarten mit Gewächs- haus, aber auch gemauerte Pfeiler und eine sehr idyllische Sitzecke mit Skulpturen. Humorvoll die Täfelchenmit schö- nen Texten. Auch Loriot ist verewigt: „Ich will hier einfach nur sitzen!“. Den „Wandel des Lichts“ brach- te hier besonders der glühende Springbrunnen und die ornamen- tiert gestaltete alte Tür durch die Beleuchtung mittels Schwarz- licht-Strahler zum Vorschein. Dage- gen strahlte die „italienische Ecke“ mit natürlichem Kerzenlicht eine warme Atmosphäre aus. Die glü- henden Regenschirme im üppigen Rot-Ahorn-Baum passten genau zur Witterung des Tages, denn fast unbemerkt begann die Abenddäm- merung und lud zu einem erneuten Rundgang ein. Insbesondere durch die besonde- ren Beleuchtungen, eigenwilligen Lichtinstallationen, farbig leuch­ tenden Lichträume und knisternden Laternen erhielten die Gärten eine ganz neue und eindrucksvolle Aus- strahlung. Ein gelungenes Experiment, wa- ren sich alle einig. Man traf sich nach den Rundgängen wieder auf dem Bauernhof von Anne und Theo Hartmann und verlebte noch einige gesellige Stunden. Josef Sander, Archivclub Machtsum Der Park von Rosemarie und Franz Dammeyer Mediterranes Flair im Garten von Christiane und Hermann Hartmann Die Elfe im Garten von Birgit und Gerd Schnurre

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