Halo 08-2020

18 | HALOKAZ Stricken kommt wieder in Mode Frauengruppe aus Borsum arbeitet mit Nadel und Faden gegen die Corona-Krise Eiche vor dem historischen Spritzen- haus auf dem Heinrich-Ruhen-Platz. Dort schnappten sie sich Wolle und Nadeln und vergaßen mit ih- rer Handarbeit für einige Zeit den Corona-Alltag. „Das entspannt und macht so richtig wieder Spaß, wenn man die gemeinsamen Früchte der Kreativität in den Händen halten kann“, schwärmt Angelika Zawarty. Die Frauen jedenfalls beherr- schen die unterschiedlichsten Hand- Im Moment ist das Leben wegen der Corona-Krise in zahlreichen Famili- en deutlich ruhiger. Während man wegen des Corona-Virus mehr Zeit daheim verbringt, heißt das noch lange nicht, dass man dabei untätig bleiben muss. D as gilt besonders für zwölf unentwegte Frauen eines Borsumer Handarbeits- kreises, die sich unter Leitung der 73-jährigen Initiatorin Charlotte „Lotte“ Niemann schlichtweg die „Nadelinfizierten“ nennen. Der Frauenkreis, der sich bereits im Juni 2016 gebildet hat, hatte sich bis März dieses Jahres alle vierzehn Tage dienstags und donnerstags zum geselligen Handarbeiten im katholischen Pfarrheim getroffen. Dann kam Corona und seitdem ist das regelmäßige Treffen tabu. Die Damen haben aber nicht nur beim Stricken, Sticken und Häkeln die Masche raus, sondern aus der Not heraus auch gute Ideen. Dank des schönen Wetters trafen sie sich jetzt mit entsprechendem Coro- na-Abstand im Schatten der alten arbeitstechniken beim Stricken, Häkeln oder Sticken. Älteste im Bun- de ist Johanna Huter mit 81 Jahren und die Jüngste Mirian Scherzen mit 32 Jahren. Sie hat sogar ihren spanischen Jagdhund „Nanuk“ mit- gebracht, der das alles mit Geduld beobachtet. So nebenbei wird auch schon mal ein Keks herumgereicht. „Kaffee und selbstgebackenen Kuchen gibt es dann wieder im Pfarrheim“, bemerkt Elisabeth Beuthan mit einem Lä- cheln. „Bei uns ist alles handmade“, schiebt Gisela Hartmann nach, die einfach im Stehen strickt. Für Anfänger stehen besonders Topflappen, kleine Decken, Schals und Plaids auf dem Programm. Für Fortgeschrittene sind es dann schon mal Strickjacken, Mützen, Strümp- fe, Fingerhandschuhe, Strick-Poufs, Hoodies, Socken oder Stirnbänder und vieles mehr. Da klappern die Na- deln dann schon mal hörbar, aber je- der kann machen, was er will. Auch für Neugeborene in den Kinderstationen im Bernward Kran- kenhaus in Hildesheim oder in der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule in Hannover stricken und häkeln sie manchmal süße Mi- nisachen, wie z.B. Schlafsäcke für die Frühchen. Deshalb bekommen die fleißigen Frauen häufig die Wolle von Dorfbewohnern gespendet. „Lotte“ Niemann hat bis heute bereits 147 bunte Einkaufsnetze ge- häkelt und größtenteils verschenkt. Ihr Sohn und Ortsheimatpfleger Ste- fan Niemann hat das Stricken auch bei ihr gelernt, wie auch ihre drei Enkelkinder. „Da muss die Oma zum Glück auch nicht mehr die abgeris- senen Knöpfe annähen“, sagt sie mit Freude. Wenn die Grundschule demnächst den Schulbetrieb aufnimmt, wird sie den Schulkindern jeden Dienstag in einer Handarbeits-AG wieder das Stricken und Häkeln lehren. „Wer bei uns im Handarbeitskreis der Frau- en mitmachen möchte, der braucht einfach nur zu kommen und zwang- los mit Nadel und Garn mitmachen“, schiebt sie noch kurz nach. Sie selbst hat das Stricken im Alter von fünf Jahren erlernt – und ihre Leiden- schaft hat bis heute Bestand. htw In den zurückliegenden sechs Jahren hat Initiatorin Charlotte Niemann 147 bunte Einkaufsnetze gehäkelt. Foto: Hans-Theo Wiechens In gemütlicher Runde und mit gebotenem Abstand haben sich die „Nadelinfi- zierten“ unter der alten Borsumer Eiche getroffen. Foto: Hans-Theo Wiechens Heilpraktikerin Sabine Nacke Reiki • Akupunktur • Touch for Health Hypnose • Integrative Biologische Krebstherapie Mykotherapie • Triggerpunkttherapie • NAET 05127/4048003 Termine nach Absprache c/o Praxis Alois Wirries • Von-Hasencamp-Str. 4 • 31177 Harsum www.Harsum-Heilpraktiker.de • info@Harsum-Heilpraktiker.de Harsum

RkJQdWJsaXNoZXIy NTY5ODM=