14 | HALOKAZ Von Harsum in die Welt 50 Jahre – ein halbes Jahrhundert gibt es die Schlote-Gruppe nun schon. Mittlerweile besteht sie aus zehn selbstständigen Gesellschaften an acht verschiedenen Standorten. Sie agiert international, entwickelt sich ständig weiter und verliert darüber hinaus trotzdem nicht die Identität eines familiär geführten Unternehmens. Doch lassen Sie uns einmal die Zeit zurückdrehen zu den Anfangstagen der Schlote-Gruppe oder wie sie zu ihrer Gründung im Jahr 1969 hieß: Schlote GmbH & Co. KG. Um diese lange Zeit greifbar zu machen: 1969 war das Jahr der Mondlandung. Gegründet wurde die Firma am 1. Mai 1969 von der damals 27-jährigen Christlinde Schlote in einer Garage und dem Keller eines Wohnhauses in Bavenstedt. Gemeinsam mit Johannes Schlote legte sie hier die ersten Grundsteine für die Schlote-Gruppe. Christlinde Schlote sagt selbst über die damalige Zeit: „Die ersten fünf Jahre waren toll, ich habe gearbeitet und konnte gleichzeitig meine Kinder mit einbeziehen. Sie konnten immer in den Keller oder die Garage kommen, zuschauen oder mithelfen.“ Vom Kindesalter an lernten die Schlote Kinder Michael, Jürgen, Martina und Olaf den Betriebsalltag kennen. Bis heute sind alle noch immer in verschiedenen Teilen der Schlote-Gruppe tätig. Ab 1974 wuchs Schlote langsam aber sicher: Man zog zunächst in einen Kuhstall in Bavenstedt. Zwei Jahre später, ab 1976, begann die nächste Erweiterung mit dem Bau der ersten Halle in Harsum. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch die ersten sechs Mitarbeiter beschäftigt. Bereits ein Jahr später zog das Unternehmen in die neuen Räumlichkeiten um und schnell bekam diese Harsumer Halle den Spitznamen „Bongohalle“ verliehen. Der Geräuschpegel, der sich durch die Bearbeitung der Metallteile ergab, hörte sich an, als würden viele Personen auf Bongotrommeln spielen. Im selben Jahr wurde die Firma als „SCHLOTE & Co. Metallbearbeitung“ ins Handelsregister eingetragen. Michael Schlote führte mit nur 16 Jahren die zum damaligen Zeitpunkt noch unglaublich innovative CNC-Technologie ein. CNC steht für den englischen Begriff „Computerized Numerical Control“, also rechengestützte numerische Steuerung. Dieser abstrakte Begriff bezeichnet ein elektronisches Verfahren zur Steuerung von Werkzeugmaschinen. Dieser Schritt war besonders wichtig, da mit dieser Technologie die Bedienung der Maschinen deutlich vereinfacht wurde. Sie mussten nicht mehr manuell eingestellt werden, sondern funktionierten nun zum Teil automatisch. Aus diesem Grund konnten höhere Stückzahlen in besserer Qualität produziert werden. Damit war der Anfang für die innovative Unternehmensentwicklung gemacht. Im Jahr 1984 begann für Schlote eine Zeit des stetigen Wachstums. Christlinde und Johannes Schlote kauften eine weitere Halle und konnten so ihre Betriebsfläche auf 1200 qm verdreifachen. Mit der neuen Fläche wurden auch neue Arbeitsplätze geschaffen, sodass sich die Mitarbeiterzahl auf nunmehr 35 Personen fast versechsfacht hatte. Nur drei Jahre später (1987) kam für Schlote der Einstieg in die Automobilindustrie. Ein Schritt, der bis heute die Ausrichtung von Schlote und deren Identität maßgeblich prägt. Im Jahr 1989 trat Jürgen Schlote nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in das Unternehmen ein. Nach ziemlich genau 23 Jahren Firmengeschichte übernahm er im Alter von 30 Jahren 1992 die Position des Geschäftsführers, die er bis heute innehat. Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989 brachte unerwartete Möglichkeiten mit sich. So konnte im Jahr 1991 der ehemalige Werkzeugbau in Rathenow überFirmengründerin Christlinde Schlote setzt die erste CNC-gesteuerte Maschine in Betrieb. Das Schlote-Haus in Harsum Der heutige Schlote-Produktionsstandort in der Carl-Zeiss-Straße in Harsum Die 1977 errichtete erste Schlote-Produktionshalle in Harsum Die 1983 gebaute zweite Schlote-Halle
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