Halo 07-2021

6 | HALOKAZ Jetzt ist es besonders wichtig Das Rucksack- und Griffbereit- Programm sucht engagierte Elternbegleiter*innen Derzeit betreuen 23 Elternbeglei- ter*innen 150 Familien im Ruck- sackprogramm und 60 Familien im Griffbereitprogramm in sieben Stadtteilen und im Landkreis Hil- desheim, berichtet Swantje-Maria Rake. Sie leitet das Rucksack- und Griffbereit-Programm vor Ort und wird dabei von vier pädagogischen Fachkräften und einer Verwaltungs- fachkraft unterstützt. D ie Elternbegleiter*innen sind das Bindeglied zwi- schen den Eltern und den pädagogischen Fachkräften, erzählt Karina Ryng. Sie arbeitet seit Jahren als Elternbegleiterin und ist durch ihre Kinder zu der Aufgabe gekom- men. Eltern, die selber an dem Pro- gramm teilgenommen haben, en- gagieren sich häufig im Anschluss als Elternbegleiter*innen. Die Sinnhaftigkeit und der Aspekt, über diese Aufgabe wieder in das Arbeitsleben einzusteigen, hat auch die langjährige Elternbegleiterin Gülsen Zivdir damals bewogen mit- zumachen und sie ist heute noch mit Begeisterung dabei. Die Aufgaben der Elternbeglei- ter*innen sind vielfältig. Sie beglei- ten mehrsprachige Familien und stimmen die Aufgaben mit den Mitarbeiter*innen der Kindergärten ab. Dabei werden die Kinder geför- dert, Verknüpfungspunkte geschaf- fen und ein positives Wirken in das häusliche Umfeld erzeugt. Integra- tion voranbringen und Verständnis wecken, dass gelingt nur im regel- mäßigen und persönlichen Kontakt. Die Elternbegleiter*innen gewin- nen Eltern für die Teilnahme an dem Programm in den Kindergärten, ste- hen hilfreich mit Rat und Tat zur Sei- te und sorgen regelmäßig für neue Aufgaben. Mit Übungsblättern und Aufgaben für fünf Tage in der Wo- che, die in der Muttersprache (Her- zenssprache) und der deutschen Sprache verfasst sind, beschäftigen sich die Kinder gemeinsam mit den Kindergärtner*innen tagsüber und abends gemeinsam mit den Eltern. Derzeit stehen 15 Sprachen zur Ver- fügung. Aber Kontaktbeschränkungen, die zeitweise Schließung der Betreu- ungseinrichtungen und die fehlen- den persönlichen Treffen haben den Bereich der integrativen Förderung durch das Rucksack- und Griffbe- reit-Programm stark verändert. Zusätzlich zu den Übungsblättern wurden Bastelpakete, Rätsel und kreative Aufgaben von den Eltern- begleiter*innen in Eigenregie ent- worfen und gepackt, um weitere Unterstützung in der teilweise an- gespannten häuslichen Situation zu geben. Auch der sehr wichtige persönliche Kontakt und die regel- mäßigen Treffen mussten in der ge- kannten Art und Weise entfallen. So haben auch hier das Internet, telefo- nische Kontakte und kreative Lösun- gen die Kommunikation aufrechter- halten. Kreativität ist auch bei der St. Josef Harsum Bis auf Weiteres fallen alle Veranstaltungen aus. Neue Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben! Alia Naem, Karina Ryng, Swantje-Maria Rake und Gülsen Zivdir (v.l.n.r.) sind wichtige Stützen im Rucksack- und Griffbereit-Programm. Übergabe der Aufgaben gefordert, um in Kontakt zu bleiben. So berich- tet die Elternbegleiterin Alia Naem von Verabredungen in der Stadt oder vorher vereinbarten Terminen, um eine persönliche Übergabe an der Haustür zu ermöglichen und im Gespräch zu bleiben. Der Einsatz der Elternbeglei- ter*innen erfolgt stadtteilbezo- gen. Die Einsatzorte in den Kin- dergärten sind fest zugeteilt, so dass eine Vertrauensbasis in der regelmäßigen Elternarbeit entsteht. Alle Elternbegleiter*innen haben zu Beginn ihrer Aufgabe an einem Einführungsseminar teilgenom- men und die Möglichkeit, an ei- nem wöchentlichen Coaching mit den pädagogischen Fachkräften in Gruppen- oder Einzelgesprächen teilzunehmen. Als Voraussetzung für die Arbeit als Elternbegleiter*in wird ein Migrationshintergrund und mehrsprachiger Bezug vorausge- setzt und die interessierten Eltern sollten selber ihre Kinder in der Kita betreuen lassen, da diese Verknüp- fungspunkte für die Arbeit als El- ternbegleiter*in notwendig sind. Durch die derzeitige Entspannung der Lage werden auch wieder regel- mäßige Elterngesprächskreise mög- lich und die persönliche Kontakt- pflege einfacher. Die Lebenshilfe Hildesheim bietet das Rucksack- und Griffbereit-Pro- gramm in Kooperation mit der Ka- tholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Hildesheim an. Es wird finanziert durch Fördergelder von Stadt, Landkreis und dem Land Nie- dersachsen.

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