Halo 07-2019

HALOKAZ | 13 www.hahnmalermeister.de machte vorher Ortsbürgermeister Kallmeyer deutlich. Der mühevolle Weg und viel „Schreibkram“ haben sich aber gelohnt, weil Kliemann diese hohe Bundesehrung einfach verdient habe, betonte der Ortsbür- germeister. Text und Fotos: Hans-Theo Wiechens Ein Leben für den Sport im Dorf Heinz-Aloysius Kliemann mit Verdienstkreuz am Bande geehrt In einem feierlichen Rahmen hat Landrat Oliver Levonen den 86-jäh- rigen Hönnersumer Heinz-Aloysius „Allo“ Kliemann für sein jahrzehn- telanges ehrenamtliches Engage- ment für den Sport im Dorf mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepub- lik Deutschland gehrt. K liemann, so Levonen, en- gagiere sich seit über 60 Jahren im Sport. Er sei Mit- begründer der örtlichen Tischten- nisgemeinschaft (TTG) im Jahr 1952 gewesen und habe den Sportverein sage und schreibe 62 Jahre als Vor- sitzender geführt. Da Hönnersum zu der damaligen Zeit noch nicht über eine Turnhalle verfügte, fand der Spielbetrieb bis 1996 im Saal der Gaststätte „Haus- mann“ statt. Hier sorgte er mit sei- nem Einsatz für den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebes. Er küm- merte sich um die Reinigung des Saales, stellte die Platten auf und sorgte in den Wintermonaten dafür, dass die Kohle- und Ölöfen im Saal brannten. Sein Traum sei es aber gewesen, dass Hönnersum eine eigene Turn- halle bekommt, um einen geregel- ten Spielbetrieb durchführen zu können. Mit der Gebiets- und Ge- meindereform 1974 schien dieser Traum endgültig beendet, da der Ort seine Schule verlor und somit ein wichtiger Grund für eine Turn- halle wegfiel. Seinem Durchhalte- vermögen sei es zu verdanken, so der Landrat, dass der Ortsrat und die Gemeinde Harsum dem Bau ei- ner Turnhalle dann doch unter der Voraussetzung zustimmten, dass Fördergelder fließen und sich die Hönnersumer an den geplanten Gesamtkosten von damals 850.000 DM mit Eigenleistungen von min- destens einem Drittel einbringen. Durch den damaligen Ortsbür- germeister Heinrich Kiel wurden öf- fentliche Fördermittel besorgt und Kliemann bekam die Zusage für einen substantiellen Förderbetrag vom Sportbund, so dass 1995 der erste Spatenstich erfolgte. Rohbau, Dacheindeckung und Dämmung, Innenputzarbeiten, Fliesenarbeiten‚ Vertäfelungs- und Malerarbeiten sowie das Anlegen der Außenanla- gen wurden alle in Eigenleistungen erbracht. Da man die alte Schule dann nicht mehr als Dorfgemein- schaftshaus brauchte, sei der Ver- kaufserlös aus deren Verkauf auch in diese Maßnahme geflossen. Als „Polier“ sei Kliemann täglich auf der Baustelle gewesen und habe im Laufe der Zeit mehrere hundert Stunden Arbeitshilfe geleistet. Letztlich hat die Gemeinde Harsum lediglich 55.000 DM dazu beigesteuert. Nach Fertigstellung und Einweihung des Gebäudes im Jahr 1996 habe die TTG unter seiner Leitung einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Die Zahl der Mannschaften erhöhte sich und es entstanden viele neue Abteilungen: Gymnastik, Badminton, Senioren- turnen, Kinderturnen und Rücken- schule. Der Verein wuchs auf über 250 Mitglieder an. Auf Wunsch der Gemeinde übernahm Kliemann dann auch die Wartung und Verwaltung des Mehrzweckgebäudes mit Dorfge- meinschaftsraum. Dazu gehörten die Reinigung, die Durchführung von Reparaturen und die Termin- vergabe für öffentliche und private Veranstaltungen. Dabei ist er all die Jahre von seiner Frau Helene tat- kräftig unterstützt worden. Während die Reinigung des Ge- bäudes 2018 in jüngere Hände überging, verwaltet Kliemann auf Wunsch des Ortsbürgermeisters Burkhard Kallmeyer bis heute noch den Terminplan „seines“ Gebäudes. Die „Turnhalle“, der angebaute Kin- dergarten und neue Baugebiete hätten wesentlich zur Attraktivität des Dorfes beigetragen. Die Zahl der Einwohner sei von damals 400 auf heute über 700 angewachsen und die Ortschaft sei auch durch sein langjähriges, uneigennützi- ges und vorbildhaftes Wirken gut aufgestellt, so Levonen. Das unter- strichen dann auch Harsums Bür- germeister Marcel Litfin und Orts- bürgermeister Kallmeyer. Kliemann und Ehefrau Helene mussten nach diesen Worten erst einmal tief Luft holen. „Das muss ich erst mal verdauen“, so die Gat- tin, die es nicht ganz fassen konnte. Enorm stolz ist sie auf ihren Mann aber auf jeden Fall. Die Idee zum Vorschlag an den Bundespräsiden- ten hatte Bärbel Röseler. Welch lan- ger Weg dafür zurückzulegen war, Landrat Levonen bei seiner Festan- sprache Landrat Oliver Levonen (links) zeichnete Heinz-Aloysius Kliemann im Beisein seiner Frau Helene mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Landrat Levonen mit Heinz-Aloysius Kliemann, Bürgermeister Marcel Litfin, Frau Helene und Ortsbürgermeister Burkhard Kallmeyer (von links).

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