Halo_06-2019

HALOKAZ | 27 Kein Jahr wie das andere Die Klimaveränderung in unseren Breiten macht nicht nur den Hobby- und Kleingärtnern zu schaffen. Auch die Landwirte und Obstbau- ern können ein Lied davon singen. Besonders hart trifft es da z.B. die Besitzer von Erdbeerfeldern und -plantagen, die mit dem Verkauf der ebenso sensiblen wie leckeren Früchte ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. S o geschehen auch auf den Erdbeerfeldern zwischen dem Sportplatz und dem Kanal in Harsum. Inhaber Torsten Müller denkt mit Grausen an die letzten beiden Jahre zurück. Im Sommer 2017 haben Starkregen und Hoch- wasser zu Beginn der Pflückzeit na- hezu die komplette Ernte zerstört. War es 2017 das Wasser, so verrich- tete 2018 die dreimonatige Hitze- und Dürreperiode ihr vernichtendes Werk. In diesem Jahr heißt es Gott sei Dank „aufatmen“. Obwohl die war- men Temperaturen recht lange auf sich warten ließen, gedeihen die Pflanzen prächtig. Lediglich ein Feld wurde durch die späten Nachtfröste der Eisheiligen Anfang Mai und die starken Hagelschauer am frühen Morgen des 15. Juni so stark in Mit- leidenschaft gezogen, dass man den Acker nur noch umpflügen kann. Auf den anderen Feldern leuch- ten die großen roten Früchte schon von weitem. Müller hat auf seinen Plantagen bis zu 13 verschiedene Sorten Erdbeeren angebaut, die bedingt durch ihre unterschied- lichen Reifezeiten über mehrere Wochen hinweg geerntet werden können. Die Hauptsorten haben eine ausgezeichnete Qualität ent- wickelt und überzeugen mit einem unvergleichlichen Geschmackser- lebnis und einem unvergesslichen Aroma. Die Hauptsorten wie z.B. „Alle- gro“, „Sonsation“ oder „Renaissan- ce“ tragen zum Teil bis 5 oder 6 sattrote, große Früchte gleichzei- tig an einer Pflanze, wobei noch etliche andere Beeren in unter- schiedlichen Reifephasen daneben hängen. Spätsorten wie „Magnus“ oder „Malwina“ haben leider arg unter dem bereits erwähnten Ha- gelschlag gelitten. Derzeit läuft die Ernte auf Hoch- touren und die fleißigen Ernte- helfer schaffen trotz der teilweise hohen Temperaturen bei dem dichten Bewuchs Tagesleistungen von über einer Tonne! Apropos Erntehelfer: Torsten Müller weiß auch über ungebetene Erntegäste zu berichten, die nächtens ihr we- nig willkommenes Werk verrichten! Fast regelmäßig geben sich Dachse und Waschbären (!) ein Stelldichein in den Harsumer Plantagen. Damit deren Verbiss nicht ausufert, hat Müller an den Randstreifen spe­ zielle Fütterungen eingerichtet, die auch gerne von den vierbeinigen Räubern angenommen werden. Die frischgeernteten Harsumer Erdbeeren kann man u. a. direkt neben dem Sportplatz in den ro- ten Verkaufshäuschen erwerben. Schon von weitem strömt einem der lockende Duft der großen schmackhaften Früchte entgegen. Es gibt auch Kostproben, mit de- nen man sich von deren hervorra- gender Qualität überzeugen kann. Zum Schluss noch einige kur- ze Bemerkungen zur Größe der Erdbeeren z. B. auf den Harsumer Feldern. Torsten Müller wird von seinen Kunden des Öfteren ge- fragt, warum seine Früchte meis- tens so groß sind und jene aus dem Vor- oder Kleingarten doch eher klein. Dafür gibt es ein einfache Erklärung: Die auf den Erdbeer- feldern ausgebrachten Pflanzen sind spezielle Elitezüchtungen für die Fruchtproduktion, die nur an nachgewiesene Obstbauern und -produzenten abgegeben werden. Diesen ist es wiederum vertraglich und bei Strafandrohung (ab 5000,– Euro) untersagt, die Pflanzen zu vermehren oder an Dritte abzuge- ben. Die Kleingärtner können da- her im freien Verkauf im Vergleich zu den Elitesorten leider nur min- derwertigeres Pflanzgut erwerben. Die Qualität der Früchte leidet dar- unter aber nicht. Nun wünschen wir allen Erdbeer- freunden in und um Harsum einen sommerlichen und wahrhaft kö- niglichen Genuss mit der „Königin“ der Früchte. Guten Appetit! MaPi … die leckeren Erdbeeren vom Harsumer Erdbeerfeld! Immer ein Genuss… Große saftige Früchte von höchster Qualität mit einem unvergleichlichen Aroma! Alles zu Preisen wie im letzten Jahr! Erdbeerfeld am Sportplatz in Harsum Torsten Müller Gleich beim Pflücken werden die roten Beeren in Körbchen vorsortiert und die schlechten Früchte wandern in den Abfallbehälter. Torsten Müller prüft täglich die Qualität und den Reifegrad seiner Beeren. Die fleißigen Erntehelfer haben dieser Tage alle Hände voll zu tun.

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