Halo_04-2019
HALOKAZ | 41 Die größte Küken-Parade seltener Rassen in Niedersachsen 33. Algermissener Zuchtstamm- und Kükenbörse Die 33. Algermissener Zuchtstamm- und Kükenbörse am Sonntag, 28. April, steht vor einem neuen Rekord. Inzwischen sollen weit über tausend flauschige Küken aus zahlreichen verschiede- nen Rassen und Farbenschlägen bereits geschlüpft sein. Nochmal so viele werden in diesen Tagen erwartet. Die ganz seltenen Wirt- schaftsrassen von der Roten Liste sind vertreten. Interessante Zucht- stämme bieten die Züchter an. F ür Besucher öffnet die größte aller Küken-Schauen in Nie- dersachsen auf dem Gelände der Natur-Gärtnerei Ingelmann an der Heerstraße 10 um 9 Uhr. Aus dem gesamten Landesverband Hannover und Nachbarländern hatten sich Züchter, Fachleute und Interessenten bereits angemeldet. Einmal im Jahr piept es beson- ders stark in den Reihen der Akteu- re vom Rassegeflügelzuchtverein. Das ist bereits seit einigen Wochen so. Seit Wochen laufen nämlich die Vorbereitungen in der gläsernen Ausstellungshalle auf Hochtouren. „Eine Menge an züchterischen Ras- se-Besonderheiten haben wir auch in diesem Jahr wieder dabei, sagt Ausstellungsleiter Hans-Joachim Therburg. „Alles Küken von reinen Rassen“, so die Aussagen der Mitglieder vom RGZV Algermissen. In den Aufzucht-Käfigen mit eingebauten Wärmequellen bevölkert dann ein Riesenheer piepsender Artgenos- sen die helle Ausstellungshalle. Von einer echten „Küken-Parade“ ist die Rede. Angeschlossen ist außerdem eine separate Zuchtstamm- und Bruteierbörse. Die Besucher, vor allem die Kin- der, können das Schlüpfen der Küken sogar live und hautnah in einem Schaubrüter verfolgen. Spannend wird es immer dann, wenn die niedlichen Lebewesen die Schale von innen anpicken und sich mit aller Macht aus dem Ei he- rausdrücken. In diesem Moment schlägt der Puls bei den Besuchern stets höher. Das ist ein echter Publi- kumsmagnet! Aus ihren Augen bli- cken sich die Küken um, recken ihre flaumbedeckten Hälse und stechen ihre Schnäbel in die Luft, mit denen sie sich vor kurzem noch durch die Eierschale ans Licht kämpften. „Die Mädchen und Jungen drü- cken sich dabei am Brüter ihre Nase platt“, erzählt Therburg. Er führt seit Anfang der 1970er Jahre die Re- gie bei allen bisher durchgeführten Algermissener Ausstellungen, Bör- sen und Veranstaltungen rund um die Rassegeflügelzucht. Kinder und Jugendliche dräng- ten sich außerdem in den letzten Jahren um die Küken-Ringe. Hier tummelt sich auch diesmal wieder Nachwuchs von zahlreichen ech- ten Wirtschaftsrassen wie den Ma- rans, die schokoladenbraune Eier legen, Welsumern, Sulmtalern und Italienern, den Grün-Eier-Legern der Araucana von den Indianern aus den Anden in Peru sowie ech- te Raritäten der Seltenen wie den Zwerg-Paduanern. Viele der flau- schigen braunen, gelben, grauen und mehrfarbigen Küken waren in den letzten Tagen bereits ge- schlüpft. Unter den echten Hinguckern sind Kultrassen aus aller Welt zu finden. Dazu gehören die in Ja- pan vom Staat geförderten Lang- schwanzhühner der Onagadori, die massigen Kolosse der Jersey-Giants aus den USA sowie die niedlichen Seramas, die kleinste Hühnerrasse weltweit. Der technische Aufwand zwecks Durchführung einer solchen ar- beitsintensiven und überregional bedeutenden Kükenschau ist schon im Vorfeld sehr groß. Beispielswei- se spielt beim Brüten der Eier die exakte Wärme von knapp über 37 Grad mit einer entsprechenden Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rol- le. Am 21. Tag ist es dann so weit. Nach dem Schlüpfen kommen die niedlichen Tierchen in ihre soge- nannten „Küken-Kinderstuben“, mit feinstem Einstreu, Wasser, Ext- rafutter und Wärmelampen ausge- stattet. Den Hobby-Rassezüchtern ob- liegt in der Regel die Erhaltung der biologischen Vielfalt (Biodiversi- tät) und damit der verschiedenen Rassen. Sie züchten Hühner nach bestimmten Rassestandards und weniger der Produktivität wegen. Diese Algermissener Veranstaltung gleicht seit über drei Jahrzehnten einem fachlich hochrangigen Se- minar, wenn sich Liebhaber bei den langgedienten Hobbyzüchtern nach der am besten geeigneten Rasse für ihren Privatgarten, vor allem auf kleinen Grundstücken, erkundigen. Text und Bilder: Gerhard Schütte Hans-Joachim Therburg und seine Ostfriesische Möwe Nach dem Schlupf bedienen sich Federfüßige Zwerghuhn-Küken am Futternapf. Kükenbörse pur. Die Jugend drängt sich an die Kükenringe. Ein seltenes Exemplar, der lang- schwanzige Onagadori-Phönix- Zuchthahn. Begeisterung und ein faszinierender Augenblick am Schaubrüter, wenn sich frischgeschlüpfte Küken aus dem Brutei befreien. Zwerg-Paduaner, in Deutschland recht selten, sind in Algermissen wieder dabei. Küken-Wärmelampe
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