Halo 01-2020
12 | HALOKAZ Jahreskonzerte des Musikzugs Klein Förste am 4. Advent 2019 Von mitreißender und bewegender Klassik über bekannte Filmhits und beschwingte Polka bis zu festlicher Weihnachtsmusik spannte sich der musikalische Bogen der Jahreskon- zerte, die der Musikzug Klein Förste im Dezember 2019 aufführte. I n schöner Tradition hatte der Musikzug auch diesmal wieder zu zwei Konzerten am Samstag und am Sonntag des 4. Advents 2019 eingeladen. Das Publikum füll- te den Saal des Dorfgemeinschafts- hauses Ahrbergen bis auf den letz- ten Sitzplatz und ließ sich von der vorgetragenen Musik und der Spiel- freude der Musikerinnen und Musi- ker begeistern. Das Musikprogramm startete mit dem Festmarsch „Viribus Unitis“ von Josef Bach, der das Publikum mit kraftvollem Klang in das Kon- zert mitnahm. Von Beginn an legte Dirigent Robin Boie Wert auf die musikalische Dynamik der Stücke und die genaue Ausarbeitung von rythmischen und klanglichen Effek- ten. Er führte die Musikerinnen und Musiker zu voller Konzentration. Die war auch gleich für das zweite Stück „Raise of the Son“ von Rossano Ga- lante gefordert, dem ersten Pro- grammhöhepunkt, eine technisch und klanglich herausfordernde dra- matische musikalische Erzählung. Es folgte zur Entspannung die schwungvolle Polka „Von Freund zu Freund“, diemit einemmelodischen solistischen Dialog von Tenorhorn und Flügelhorn, gespielt von Man- fred Göstenkors und Andreas Ernst, beginnt und sich dann sehr tanzbar entwickelt. Einen spannenden Kon- trast dazu bildete das ernste sin- fonische „New World Melody“ aus der 9. Sinfonie von Antonin Dvorak, getragen von langen gefühlvollen Melodiebögen, die präzise Intona- tion verlangten und einem Saxo- phonsolo, vorgetragen von Petra Diekmann. Als nächstes erfreuten die „Movie Milestones“ von Hans Zimmer das Publikum erneut mit bekannten Melodien zum Mitwippen, diesmal aus berühmten Filmen. Zum Ab- schluss des ersten Programmteils überwältigte „Der Abschied der Sla- win“ das Publikum, ein klangvoller Konzertmarsch aus Osteuropa, der mit mächtigem tiefem Blech und auf keinen Fall zu leise das Publikum in die Pause entließ. Der zweite Programmteil begann, allerdings nur am Sonntag, mit ei- nemAuftritt der „KleinenZauberflö- ten“, so nennt sich die Blockflöten- gruppe des Musikzugs. Die kleinen Musikerinnen und Musiker spielten unter der Leitung von Catherine Ko- mes mehrstimmig Weihnachtslie- der und erhielten warmen Applaus für ihren Vortrag und die Mühe der monatelangen Probenarbeit. Der Musikzug startete mit „Hussa! Horrido“ von Hans Herzberg mit- reißend in den zweiten Konzertteil. Jagdhörner, Trompeten und Flügel- hörner, gespielt vonHansi Kaufhold, Heinz und Michael Diekmann, führ- ten dieses Stück solistisch an und erzeugten mit druckvoller Dynamik den Eindruck einer Jagdgesellschaft unterwegs auf der Spur des Wildes. Auf die Spannung folgte wieder die Entspannung, diesmal durch ein Medley von Melodien aus dem Film und Musical „Mary Poppins“. Die Sprecherin der Jugendgruppe des Musikzugs, Rebecca Umlauf, stellte das Medley vor und erklär- te dem Publikum auf erfrischende und selbstbewusste Art, was ihr an „Mary Poppins“ besonders gefallen hat, nämlich dass gezeigt wurde, dass man überall und auf verschie- dene Weise lernen kann, nicht nur in der Schule. Weiter ging’s mit dem schauspie- lerischen Höhepunkt des Abends, der „Amboss-Polka“. Schauspiele- risch bedeutet hier, dass Jens Niele und sein Sohn Jan-Leon als Schmie- demeister und Lehrbub auftraten, mit aufgebautem Schmiedefeuer, Hämmern und Amboss. Der Lehr- bub hat verschlafen und muss sich sputen, das Schmiedefeuer in Gang zu bringen. Und dann geht’s auch schon los mit dem Klang der Schmiedehammerschläge auf dem Amboss im Rhythmus der Polka, die der Musikzug dazu spielte. Ge- schmiedet wurde hier zwar höchs- tens die Musik, aber die humoris- tische Abwechslung, sozusagen ein kleines Musical mit Hammer, Amboss und Musikzug, kam prima beim Publikum an. Dann wurde es nochmal modern, funky und rockig mit „Ghostbus- ters“, „Footloose“ und „Beverly Hills Cop“, Hits aus dem Jahr 1984, zu denen viele aus dem Publikum in ihrer Jugend in den Discos schwof- ten. Besonders der Tubist Thomas Knackstedt bewies sein Können mit einem funky Solo bei „Beverly Hills Cop“. Schunkeln und Mitsingen war angesagt beim nächsten Stück, der altbekannten Polka „Auf der Vogelwiese“, die noch eine weitere Generation früher auf den dama- ligen Tanzböden ein Hit war, aber auch heute wieder gern gehört und gesungen wird. Der Konzertteil des Abends klang aus mit „Guten Abend, gute Nacht“, noch einer Pol- ka der gemütlichen Art, bei der man sich auch behaglich an jemanden anlehnen konnte. Natürlich war das Konzertpro- gramm damit noch nicht vorbei. Es begann, so traditionsreich wie un- verzichtbar, der weihnachtliche Teil mit dem beschwingten „Feliz Navi- dad“ von José Feliciano. Julia Boie, die den Konzertabend sehr ge- konnt und sympathisch moderierte und für jedes Stück Interessantes und mitunter auch Komisches bei- steuern konnte, trug nun die bibli- sche Weihnachtsgeschichte vor, ab- wechselnd mit dem Musikzug, der Weihnachtslieder dazu spielte. Der Konzertabend endete mit einem immer wieder bewegenden „O du fröhliche“ und nach langem, langem Applaus vom begeisterten Publikum war dann Weihnachten. Eberhard Radke Der Schmied und sein Lehrbub bei der Amboss-Polka Die Jagdhornbläser bei ihrem Solo Die Blockflötengruppe „Die kleinen Zauberflöten“ Immer in der ersten Reihe: Querflöten und Klarinetten
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